Volles Programm

Das THW Arnsberg übt zeitgleich an zwei verschiedenen Orten

Schauplatz Münster-Handorf:

Eine Gasexplosion hat einen Gebäudekomplex schwer beschädigt. Aus dem weitläufigen Kellern dringen gellende Hilferufe. Nach intensiver Suche in der Dunkelheit ist der Zugang gefunden. Ein kleines Kellerfenster. Gesichert geht es hinein. Mühsam arbeiten sich die Bergungshelfer zu den Verletzten vor. Hindernisse wie Stahlstreben und Holzbalken müssen liegend durchtrennt werden. Der Weg führt auch durch metertiefe Schächte. Endlich sind die Verletzten erreicht. Sie werden erstversorgt. Aber das ist nur die halbe Miete. Mit ordentlichem Kraftaufwand aber auch mit Geschick und Können werden die beiden Verletzten schonend aus dem Keller gerettet.

An anderer Stelle versperrt ein tonnenschwerer Betonbrocken den Zugang zu einem Verschütteten. Vorsichtig bewegen die THW´ler den Klotz mit Hebekissen und Hydraulikpressen zur Seite. Geschafft! Aus dem angrenzen Röhrenlabyrinth wird der Verletzte patientengerecht gerettet.

Nächster Morgen:

Schauplatz Schmallenberg-Hunau

Ein Linienbus ist verunglückt, im steilen Gelände brennt der Wald, eine Wandergruppe wird vermisst. Zur diesjährigen Großübung zieht der Hochsauerlandkreis Einheiten von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, Deutschem Roten Kreuz und Malteser Hilfsdienst zusammen. Das THW ist als Bestandteil der Gefahrenabwehr natürlich auch mit dabei. Rund 300 Einsatzkräfte treffen im Breitstellungsraum ein. Dieser wird von der THW Fachgruppe FK aus Arnsberg geführt. Die Fahrzeuge werden auf die Parkplätze gelotst, die Einheiten erfasst. In Absprache mit der Feuerwehr senden die THW´ler  die Gruppen der verschiedenen Organisationen in die Einsatzabschnitte zur Schadensbekämpfung.

Mit dabei ist auch die Fachgruppe WP des THW Arnsberg mit Unterstützung der 2. Bergungsgruppe des THW Soest. Ihre Aufgabe ist es aus einem Teich Löschwasser zu einem Übergabepunkt für die Feuerwehr zu transportieren. Rund 1000m ist die Pumpstrecke lang, 50 Höhenmeter müssen überwunden werden. Die große Diesel-Havariepumpe wird am  Teich in Stellung gebracht, F-Schläuche verlegt. Danach geht es mit A-Schläuchen und Elektrotauch-pumpen weiter. Diese werden vom Soester Stromaggregat versorgt. Der Aufbau erfolgt zügig. Nur eine Straße kann erst nicht gekreuzt werden. Rettungsfahrzeuge benötigen diese als Zufahrt zum Busunfall. Menschenrettung geht vor; also warten. Nach einer kleinen Ewigkeit ist es soweit. Die Pumpenstrecke wird fertig gestellt und in Betrieb genommen. Es klappt, rund 1.500l Wasser strömen pro Minute in das Wasserbecken aus dem die Feuerwehr ihre Pumpen für die Waldbrandbekämpfung versorgt.

Zeitgleich:

Schauplatz wieder Münster-Handorf

Die Gasexplosion des Vorabends hat einen Tanklastzug umgeworfen.  Vorsichtig wird dieser mit der Seilwinde des GKW1 und mit einem Greifzug als Gegenzug wieder auf die Räder gestellt.

Eine Geschossdecke des angrenzenden Hauses muss gegen Wegrutschen gesichert werden. Das Problem, sie liegt stark geneigt auf den Außenwänden. Mit einem schrägen Schwelljoch und einer Ankerstabverspannung wird sie fachgerecht gesichert.

Diese beiden Ausbildungsstationen werden von den beiden Arnsberger Bergungsgruppen mit Unterstützung der Fachgruppe E jeweils erfolgreich durchlaufen.

Am Nachmittag arbeiten dann alle zusammen. In einem eingestürzten Gebäude werden Menschen vermisst. Der Zugang kann nur durch eine massiv gemauert Wand erfolgen. Um niemanden zu verletzen wird zuerst mit dem Kernbohrgerät eine Erkundungsbohrung erstellt. Niemand befindet sich hinter der Wand. Also kann diese mit dem Aufbrechhammer durchbrochen werden. Ein enger Gang liegt dahinter. Eine massive Holzwand verhindert das Weiterkommen. Durch den gefluteten Keller könnte es weiter gehen. Also wird er gelenzt. Aber Fehlanzeige; der Keller ist eine Sackgasse. Die Holzwand muss durchbrochen  werden. Mit der Tigersäge gelingt dies. Noch ein paar Stahlstäbe sind im Weg; eine Betondecke droht auf die THW´ler zu stürzen. Auch diese Hindernisse werden fachgerecht beseitigt. Kurz vor dem Ziel kommt es plötzlich zu einer Rauchentwicklung. Nun geht es nur noch mit dem Atemschutzgerät weiter. Die Zeit drängt. Aber der Vermisste wird gefunden und kann zügig aus der Ruine gerettet werden. Bei dieser Übung waren die kompletten Kenntnisse und Fertigkeiten der Bergungsgruppen gefragt.

Mit dabei in Münster waren unserer Jung-THW´ler  mit ihrem neuen Jugendbetreuer Stephan Lutze und auch die Grundausbildungsgruppe

Letzter Akt in Münster-Handorf:

Nach dem wunderbaren Abendessen unseres OV-Kochs Michael Hahne, übertrifft er sich selber mit frisch zubereitetem Fingerfood; nur vom Feinsten. So etwas hat es bei einer Übung des THW Arnsberg noch nicht gegeben. Das war aber auch nur möglich, weil ihm für seine Arbeit die professionell eingerichtete Küche des THW-Übungsgeländes in Münster zur Verfügung stand.


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