Sandsäcke füllen, Notdeiche bauen, Pumparbeiten aber auch die Organisation einer Unterkunft für 130 Einsatzkräfte, das waren einige der Aufgaben, die die Arnsberger THW´ler bei ihrem Einsatz bei der Elbeflut zu bewältigen hatten.
Im Einzelnen. Am 5. Juni machte sich 15 THW´ler als verstärkte 1. Bergungsgruppe auf den Weg nach Schönebeck in Sachsen-Anhalt. Die Stadt erwartete den Anstieg der Elbe. Zur Sicherung der Siedlungen vor Überflutungen legten 250 THW´ler aus NRW Sandsackwälle als Notdeiche an. Da die Pegel zügig stiegen und man nach 11 Jahren schon wieder ein Jahrhunderthochwasser erwartete, war Eile geboten. In Tag- und Nachtarbeit wurde quer durch die Stadt ein Notdeich errichtet. Wasser drückte sich bereits durch die Kanalisation auf die Straßen. Reihenweise wurden die Kanaldeckel mit Folie und Sandsäcken abgedichtet.
Außerhalb von Schönebeck wurde gemeinsam mit der Bundeswehr ein Deich, gegen den schon die Fluten drückten, erhöht und Sickerstellen fachgerecht abgedichtet.
Aufgrund des warmen Wetters und der anstrengenden Arbeit war dieser Einsatz recht kräfte-zehrend. Nach 2,5 Tagen machte sich die erste Hälfte der Gruppe, darunter auch drei THW´lerinnen, auf den Heimweg. Die restlichen Helfer kehrten am Samstag, den 8. Juni zurück nach Arnsberg. Sie wurden durch THW-Helfer aus Meschede und Brilon abgelöst.
Die Arnsberger waren noch auf der Rückfahrt, da wurde auch die Fachgruppe FK in den Einsatz gerufen. Zur Unterstützung der Siegener Kameraden machten sich 3 Führungskräfte auf den Weg nach Burg, ebenfalls in Sachsen-Anhalt. Dort war das THW mit rund 80 Helfern bereits seit einigen Tagen permanent im Einsatz. Da nun auch noch weitere 100 Kräfte aus NRW auf den Weg waren, benötigte man in Burg dringend Unterstützung bei der Einsatzführung. Letztendlich haben dies die Kameraden aus Siegen übernommen. Die 3 Arnsberger eilten noch in der Nacht nach Elbe-Parey weiter, um in und vor der dortigen Sporthalle einen Bereitstellungsraum für bis zu 150 Einsatzkräfte einzurichten und auch über mehrere Tage zu betreiben. In den Morgenstunden trafen dort die THW´ler aus dem GfB Dortmund ein. Damit sich die untergebrachten Einsatzkräfte gut regenerieren konnten, haben Ihnen die 3 FK´ler fast ein rundum sorglos Paket geschnürt. In guter Zusammenarbeit mit der Gemeinde Parey organisierten sie die Verpflegung der Einsatzkräfte, die Essenausgabe wurde aufgebaut und betrieben, sie kümmerten sich um die Beschaffung von Toilettenpapier, Blasenpflastern, Mückenschutz, Sonnenmilch und vielem weiteren mehr. Später wurde im Breitstellungsraum noch ein Feuerwehrverband aus Thüringen aufgenommen. All diese Kräfte waren mehrere Tage in und um Jerichow im Einsatz.
Nach fünf Tagen wurde es etwas ruhiger und man rechnete schon mit dem Marschbefehl in Richtung Heimat. Aber es kam anders. In Wust, einem Ortsteil von Fischbeck wurden dringend Einsatzkräfte zur Sicherung des Ortes benötigt. Alle Einheiten des Bereitstellungsraumes wurden dorthin verlegt. Gemeinsam mit Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr wurde versucht den Ort vor der Überflutung zu retten. Letztendlich konnte das aber nur teilweise erreicht werden. Nach knapp einer Woche kehrten die FK´ler zurück nach Arnsberg.
Zwischenzeitlich war auch wieder die 1. Bergungsgruppe mit teils frischen Kräften nach Schönebeck gefahren. In den vier Tagen ihres Einsatzes pumpten die THW´ler Sickerwasser ab, kontrollierten Deiche und reparierten Sickerstellen. Da zu diesem Zeitpunkt die Scheitelwelle Schönebeck passierte drückten enorme Wassermassen auf die Deiche. Da immer mit Durchbrüchen gerechnet werden musste, standen die Helfer in Bereitschaft um eingreifen zu können.