Den Anfang machte die Fachgruppe Führung und Kommunikation. Nach einer alarmmäßigen Fahrt fanden sich die FK´ler auf dem Gelände einer Fröndenberger Schule ein. Quasi mitten im fiktiven Schadensgebiet der nun stattfindenden Planübung. Die große Führungsstelle wurde aufgebaut, notwendige Telefonverbindungen hergestellt und auch für eine Übernachtungsmöglichkeit gesorgt. Parallel dazu wurden erste Erkenntnisse des Einsatzbefehls ausgewertet, die Lagekarte vorbereitet und weitere Information eingeholt.
Fast sechs Stunden lang wurden notwendige THW-Einheiten angefordert, Einsatzaufträge formuliert und die Kräfte zielgerichtet eingesetzt und alles auf der Lagekarte dargestellt. Dabei wurden knapp 100 Meldungen über Funk und Telefon übermittelt und dokumentiert.
Möglich war dieses Planspiel nur durch drei THW-Kameraden aus Köln, die für uns die Außenwelt simuliert haben. Ihr ward super, danke nochmal dafür, dass Ihr für uns ein Wochenende geopfert habt!
Im Anschluss tauschten sich alle bei Gegrilltem und Kaltgetränken noch bis weit in die Nacht rege aus. Nach einem gemeinsamen Frühstück und dem Abbau fuhren die FK´ler recht zufrieden zurück.
Eine Woche später am gleichen Ort. Eine Explosion hat Teile der Schule einstürzen lassen. Fünf Personen werden vermisst. Einsatz für den Zugtrupp und die beiden Bergungsgruppen. Das Gelände wird erkundet und die notwendigen Maßnahmen eingeleitet.
Ein verletzter Mann liegt auf einem Dach und muss behutsam über eine schiefe Ebene aus Leiterteilen nach Unten gebracht werden. Zur Rettung eines Monteurs aus einem fünf Meter tiefen Schacht ist es notwendig erst eine Hilfskonstruktion aus EGS zu errichten. Erst dann ist er durch die Helfer erreichbar und kann vorsichtig aus der Ruine geholt werden.
Der Gipfel der Gemeinheit des Übungsleiters ist ein riesiger Kriechkeller; dort werden noch Personen vermisst. Im Keller ist es recht warm, staubig und stellenweise ziemlich eng und niedrig. Aber auch die dort versteckten Verletzenpuppen werden von den Bergungshelfern gefunden und geborgen. Diese Übung wurde auch von Vertretern der Fröndenberger Feuerwehr interessiert beobachtet.
Am nächsten Morgen, eine leerstehende Kaserne in Soest. Wieder werden Perosnen in beschädigten Gebäuden vermisst. Die Zugangsmöglichkeiten sind recht eingeschränkt. Nur durch einen sechs Meter tiefen Schacht geht es in den Heizungskeller. Von hier aus wird das Gebäude Stück für Stück, Etage für Etage erkundet. Verletzte Personen werden gefunden und gerettet. Ein Teil durch den Schacht, andere mit einer Seilbahn aus dem zweiten Stock.
Auch die ehemalige Küche ist betroffen. Im einsturzgefährdeten Keller befinden sich Personen. Zu allem Überfluss hat ein nahestehender Tank ein Leck; Petroleum läuft aus. Welches Problem muss zuerst gelöst werden? Stress für die Einsatzkräfte. Aber es gelingt, der Tank kann provisorisch abgedichtet werden, die Kellerdecke wird abgestützt. Nun endlich können die schon lange um Hilfe rufenden Verletzten gerettet werden.
Bei diesen zwei Szenarien waren die beiden Bergungsgruppen jeweils auf sich alleingestellt. Aber es gelang beiden Teams die gestellten Aufgaben zu bewältigen. Den Schiedsrichtern sind aber auch einige Defizite aufgefallen, die in die anstehenden Ausbildungen aufgearbeitet wurden. Ein Dank gilt den drei Junghelfern, die realistisch geschmikt die Verletzten dargestellt haben.
Der gemeinsame Abend im Ortsverband mit einem wunderbaren Abendessen unseres Kochs bildete den Abschluss dieser erfolgreichen Wochenendübung.
Gerade einmal eine Woche später erreicht eine Alarmierung den Ortsverband. In Folge eines Tornados in Hallenberg ist ein Fabrikkomplex stark beschädigt worden. Menschen werden vermisst. Einsatz für die erste Bergungsgruppe mit dem EGS.
Was sich dramatisch anhört ist das Szenario der diesjährigen Großübung des THW-Geschäftsführerbereiches Arnsberg. Acht Ortsverbände senden Einheiten ins Schadensgebiet. Gemeinsam mit THW´lern aus Lippstadt beginnen die Arnsberger damit eine umsturzgefährdete Wand zu sichern. Eine Gerüstkonstruktion wird errichtet; diese muss mit der geschädigten Wand verspannt werden. Dazu werden von den Lippstädtern erschütterungsfrei Bohrungen durch das geschädigte Mauerwerk erstellt. So kann mit Ankerstäben die Verbindung hergestellt werden.
Die Übung wird auch von Gästen aus der Gefahrenabwehr und der Landes- und Bundespolitik besucht. Gerade die Gebäudesicherungsarbeiten finden großes Interesse.